Der Anfang – Schnupperkurs

Teilnehmerin der Masterclass

Ich habe mich bei der Schneider Akademie für einen 2-jährigen Kurs angemeldet! Wow ich staune selbst über meinen Mut. Damals nach dem Abitur, hätte ich ja gern Modedesign studiert. das war für mich aber leider nicht möglich, denn hierfür muss man wirklich richtig gut zeichnen können. Meine Zeichenfähigkeiten reichen dafür aber leider nicht. So habe ich etwas studiert, was ich richtig gut kann und das sind Mathematik und Naturwissenschaften. So habe ich Bauingenieurwesen studiert und habe nach dem Studium als Statikerin gearbeitet.

Das Nähen, Stricken und Häkeln hat mich schon immer als Hobby begleitet. Im Jahr 2011 habe ich dann aus meinem Hobby einen Beruf gemacht und bin nun Designerin für Strick- und Häkelmodelle. Das Nähen ist dabei immer ein Hobby geblieben. Aber jetzt möchte ich auch richtig gut Nähen können und bin nun Teilnehmerin der 2 jährigen Ausbildung in der Masterclass.

Schon seit einiger Zeit habe ich auf Facebook immer wieder mal eine Anzeige der Schneider Akademie von Stefan Wimmer aus Schleedorf in Österreich gesehen. Schon echt toll – dachte ich mir – aber wohl nichts für mich.

Seit über einem Jahr bin ich schon VIP-Mitglied bei den kaidso-Onlinekursen. Das ist ein Kurs oder besser gesagt ein ganzes Kurssystem, bei dem man lernt, seine eigenen Schnitte mit seinen eigenen Maßen anzufertigen. Nach dem Motto: „Sei dein eigener Modedesigner“ hat die liebe Svenja Köhler in einer Vielzahl von Kursen ihr Wissen und Können für interessierte Näherinnen zusammengestellt. Dies ist so spritzig und fröhlich, aber trotzdem mir fundiertem Wissen, dass man die Kurse auch gern nach der Arbeit anschaut. Es ist irgendwie nicht nur lernen, sondern auch sehr inspirierend. Svenja erklärt genau, wie man Schnitte oder auch Designs entwirft, aber immer mit dem Zusatz, das könnt ihr aber auch so – oder so – oder auch so machen. Das ist einfach großartig!

Svenja hat für ihr SewVent 2022, den Kursleiter der Schneider Akademie für einen Livekurs gewinnen können. Ja wie toll ist das denn? Schon nach der Vorstellungsrunde der Teilnehmer, war mir klar, diese Schneider Akademie ist ja doch was für mich! Ich habe mich also erst mal für den 3-tägigen kostenlosen Schnupperkurs angemeldet. Tja, das hat dann einfach alles super gut funktioniert. Schon am 2. Tag war ich mir sicher, dass ich mich für einen Kurs anmelden werde. Ich musste nur noch die Entscheidung treffen, ob es der 1-jährige oder gleich der 2-jährige Kurs werden sollte.

In dem 1-jährigen Kurs werden 26 Damenmodelle genäht. Es gibt also keine graue Nähtheorie, sondern man lernt alles gleich beim Nähen. Alle 2 Wochen wird ein neuer Kurs freigeschaltet und dann kann man loslegen. Bei den 26 Modellen sind auch einige dabei, die ich mir als Kleidungsstück nicht ausgewählt hätte, aber ich habe schon einige Umsetzungen von Teilnehmerinnen gesehen, die die Modelle so angepasst haben, dass sie auch für mich tragbar wären. Also das ist doch alles richtig spannend.

In dem 2-jährigen Kurs werden dann richtig tolle Modelle für Damen genäht, aber auch Herrenmodelle. Es wird auch ein Dirndl genäht. Oje – das ist so gar nicht mein Ding und der Herrenanzug, der genäht werden soll, ist noch jenseits meiner Vorstellungskraft. Hier die Modellliste, die genäht wird.

Also lange Rede kurzer Sinn, da ich ja was lernen will, habe ich mich für den 2-jährigen Kurs entschieden. Da ich auch wirklich jedes Modell umsetzen möchte, werde ich wohl im nächsten Jahr ein Dirndl besitzen und auch einen Herrn meiner Familie mit einem Anzug versorgen. Ich bin total gespannt und werde hier über meine Erfahrungen und Fortschritte berichten.

In einem Nähblog habe ich einige Kommentare zu der Schneider Akademie gelesen. Hier schrieb man, dass es ja doch recht teuer sei und man ja auch noch für jedes Modell den Stoff besorgen muss. Deswegen habe ich beschlossen, mal ganz genau aufzuschreiben, wie viel Geld ich für die einzelnen Modelle aufbringen werde.

Ade Größe 38 – RIP

Ich habe über 30 Jahre lang Größe 38 getragen. Meine Kleidung habe ich mir auch gern selbst genäht. Die Schnitte hatte aus der Zeitschrift Burda. Hier brauchte ich einfach nur die Schnitte in Größe 38 abpausen, ein paar kleine Änderungen vornehmen, da ich etwas größer bin als in den Tabellen angegeben und dann ging das Nähen los. Und so habe ich mir das Nähen selbst mit Hilfe der Anleitungen und der Workshops der Zeitschrift Burda angeeignet. Ich habe also niemals eine Schneiderausbildung gehabt und habe trotzdem sehr viel für meine Kinder und mich genäht.

Aber seit ca. 4 Jahren hat sich alles geändert. Durch die Wechseljahre, die nun mal jede Frau erwischen, haben sich nicht nur mein Hormon- und Wärmehaushalt, sondern auch meine Konfektionsgröße gewechselt. Das ist echt gemein. Ich habe irgendwie den Zeitpunkt verpasst, an dem mein Körper nicht mehr so viel Energie brauchte. Tja – das Ergebnis – einige Teile meines Körpers passen noch gut in die Größe 40, andere Teile meines Körpers passen dann schon besser in die Größe 42 mit Tendenz zu Größe 44. Echt deprimierend. Es ist nun recht schwierig geworden, Kleidung von der Stange zu kaufen. Wenn die Hosen am Hintern passen, stehen sie am Bund wie einen Dachrinne ab. Passen die Hosen in der Taille, dann sind Hintern und Oberschenkel eingepresst wie eine Presswurst. Aber selbst wenn ich an der Hüfte weit geschnittene Hosen mit enger Taille anpobiere, sieht das immer komisch aus, weil das vom Schnitt her alles nicht zusammenpasst. Durch die kaidso-Onlinekurse habe ich aber gelernt, Kleidungsstücke selbst zu entwerfen, in die ich wieder perfekt reinpasse. Vielen lieben Dank an Svenja dafür. Ich habe auch schon ein paarmal versucht, wieder meine 38 zu erreichen, bin aber kläglich gescheitert. Also habe ich entschieden, dass ich mich nicht der Kleidung anpasse, sondern jetzt soll sich doch gefälligst mal die Kleidung an mich anpassen!! Und die mach ich mir jetzt selbst!

Das Schnupperkurs – Modell

Im Schnupperkurs wird ein Bahnenrock genäht. Das hat auf Anhieb super geklappt. Hier mal ein paar Fotos:

Meine Änderungen:

Vom Schnitt her musste ich von der Weite des Rockes etwas wegnehmen, da sonst die Nähte durch die Applikationen auf dem Stoff verlaufen wären. So habe ich jetzt auf jeder Rockbahn 3 Applikationen, aber nicht mehr so viel Weite wie beim Originalmodell. Das macht aber gar nichts. Der Rock ist trotdem noch schön weit schwingend. Besonders stolz bin ich auf den perfekt eingenähten Reißverschluss. So schnell, wie nach der Anleitung, habe ich noch nie einen so perfekten Reißverschluss eingenäht.

Beim Rock war noch eine große Schleife mit dabei. Aber sorry mit Ü50 trage ich keine Schleife mehr um den Bauch. Die habe ich also weggelassen.

Der Preis:

Zu den Preis für dieses Modell kann ich leider nichts sagen. Der Stoff lag schon ewig bei mir und kommt aus meiner 38er Zeit. Der Kurs dazu ist ja auch kostenlos, also ist das ein richtiges Bonusmodell.

Passform und Fazit:

Als Erstes – der Schnitt ist nicht ganz optimal für mich, da er die Hüfte schon recht breit aussehen lässt. Guido Maria Kretschmar würde sagen: ´Der tut nichts für dich´. Gefallen tut mit der Rock jedoch richtig gut. Mit Absatzschuhen und dem richtigen Oberteil ist der doch tragbar. Ich habe schon mal versucht, den Rock mit vorhandenen Kleidungsstücken zu kombinieren. Da ich aber eher länger Oberteile trage, habe ich keine große Auswahl an kurzen Oberteilen. Ich denke, der Rock wird aber bestimmt nochmal mit Modellen aus dem Kurs zum Einsatz kommen.

Bleibt kreativ!

Silvia

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